Der „Gasthof zum deutschen Haus“ entstand etwa zur Zeit der Besuche Fontanes in Plaue (ca. 1870) als gründerzeitliche Überbauung viel älterer kleinerer Vorgängerhäuser. An dieser Stelle ist schon sehr früh eine Braustet uf´m Berge belegt, der vom Kurfürsten Joachim I am 15.10.1531 das Braurecht verliehen wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der denkmalgeschützte Gewölbekeller des Hauses.
Ab 1747 ist hier ein „Bergkrug“ belegt. Der „Gasthof zum deutschen Haus“ wurde vom Gastwirt Bleiß als Ausspannwirtschaft an der Reichsstraße 1 erbaut und fand seine Gäste in den mit Kutschen vermehrt anreisenden Touristen und Geschäftsleuten.
Auch Theodor Fontane hat viele seiner Wanderungen mit Postkutschen erledigt, die von den neu entstandenen Bahnhöfen ab Mitte 19. Jh. die Weiterfahrt garantierten. Fontane diente der Bahnhof Brandenburg (erbaut 1846) von Berlin kommend als Wechselpunkt für seine Weiterfahrt nach Plaue.
Er reiste nach Plaue wohl in dem sechssitzigen Postwagen der Kaiserlichen Post. Diese Postwagen verkehrten regelmäßig entlang der Handelsstraßen, die als sog. „Kunststraßen“ auf festem Steinfundament ausgebaut wurden. In den Ausspannwirtschaften konnte übernachtet und die Pferde ausgespannt werden.
Fontane war begeistert von dem neuen Transportmittel Eisenbahn:
“Bald wird ein Eisenbahn-Netz den gebildeten Teil Europa’s umschlingen; schon in diesem Augenblicke sind der Segnungen unzählige, welche die Menschheit der großartigsten Erfindung unsrer Tage verdankt; und dennoch lassen sich heisre Stimmen hören, die diesen neuen Triumph des menschlichen Geistes verwünschen, und für die ‘deutsche Postschnecke’ in die Schranken treten.”
(in “Zwei Post-Stationen” — um 1845)