FONTANES BESCHREIBUNGEN

Die Skiz­zen Fon­ta­nes zei­gen zum einen die Ansicht vom gegen­über lie­gen­den Ufer (vom Gut Wiesike) aus, zum ande­ren die Kon­fi­gu­ra­ti­on des Ehren­ho­fes. Die Ufer­an­sicht ver­deut­licht die damals vor­han­de­ne durch­lau­fen­de Per­go­la. Zum Lage­plan ver­merkt Fon­ta­ne die Posi­tio­nen der gera­de beschnit­te­nen Lin­den­bäu­me an jeder Sei­te. 6 an der Schmal­sei­te. Dann fällt die Hügel­er­he­bung ab und führt in den Park.

Das Schloss beschreibt Fon­ta­ne wie folgt:

Es ist ein Bau aus dem Anfang des vori­gen Jahr­hun­derts, wahr­schein­lich 1700, ….liegt auf einer Boden­er­hö­hung; nach vorn zu erscheint es auf­ge­mau­ert, etwa wie der Erfur­ter Dom. Dies ist aber Täu­schung. Es ist ent­we­der eine Erhö­hung von Natur oder, was wahr­schein­li­cher, durch Kunst auf­ge­schüt­tet, und auf die­ser Erhö­hung, die nach vorn zu durch­aus quai­ar­tig, an den drei ande­ren Sei­ten in Schräg­li­nie abfällt, steht das gegen­wär­ti­ge Schloß. Es ist ein l stö­cki­ger Bau (Par­terre und Bel­eta­ge) aus dem Anfang des vori­gen Jahr­hun­derts und besteht aus einem l stö­cki­gen, auf den Fluß bli­cken­den Fron­tal­bau, an den sich, nach hin­ten zu, zwei nur aus einem Erd­ge­schoß bestehen­de Flü­gel leh­nen, die nicht ganz von glei­cher Län­ge sind.

Die Front besteht wie­der aus einem nur drei­fenst­ri­gen, risa­lit­ar­tig vor­sprin­gen­den Mit­tel­bau, an den sich nach rechts und links zwei etwas nied­ri­ge­re Flü­gel von je 6 Fens­ter Brei­te anleh­nen. Ein Bau, wie sie damals ziem­lich ste­reo­typ als Man­si­on hou­ses Her­ren­häu­ser hier­lan­des gebaut wur­den. An der Front­sei­te läuft auf dem schma­len Quai zwi­schen Schloß u. Fluß ein Wein­gang, der sich nach rechts und links in Baum­grup­pen ver­liert; in der Mit­te die­ses Wein­gan­ges, in Front des Risa­lits, eine Erhö­hung, die als Veran­da dient. 

Auf­fahrt an der Rück­sei­te des Schlosses.…Alles hoch unter­kel­lert; meist wohl aus der Gör­ne­zeit. Aber an eini­gen Stel­len schiebt sich uraltes wüs­tes Gemäu­er, fast wie Fels, in die Regel­mä­ßig­keit die­ser Fun­da­ment­bau­ten hin­ein. Eine sol­che Stel­le ist die, die für den Ker­ker des Her­zogs von Meck­len­burg gilt. Etwa 9 oder 10 Fuß hoch, 9 bis 10 Fuß lang, 6 bis 7 Fuß breit. Die­ses Kel­ler­stück liegt nach hin­ten raus, ohn­ge­fähr da, wo das mitt­le­re Corps de logis auf­hört. Hier stand viel­leicht der Turm. Viel­leicht auch da, wo jetzt die Braue­rei­ge­bäu­de anfan­gen. Dort fand man viel Men­schen­ge­bein. Doch kann das ein­fach eine Burg­be­gräb­nis­stät­te gewe­sen sein.